Dervio

Italien ist seit jeher für seine Liebe zur Geschichte und seinen Respekt für die historischen Denkmäler der Architektur, Malerei und Bildhauerei berühmt. Der Comer See mit seinen vielen kleinen Städten ist keine Ausnahme, und sicherlich haben die Berge dazu beigetragen, die Erinnerung an vergangene Jahrhunderte zu bewahren. Wir freuen uns, Ihnen den Ort Dervio zu präsentieren, der zahlreiche wertvolle Denkmäler in die Gegenwart gerettet hat.
Dervio liegt auf einer Halbinsel am östlichen Ufer des Comer Sees, an der Mündung des Flusses Varrone, umgeben vom Monte Legnoncino. Der Name von Dervio ist vermutlich keltischen Ursprungs ist und bedeutet „Eiche“. Die heiligen keltischen Bäume haben sich bis heute erhalten.
Auf dieser kleinen Halbinsel herrscht ein mildes und günstiges Klima. Die beiden erfrischenden Winde namens Breva und Tivano machen dieses Gebiet besonders attraktiv für beliebte Wassersportarten wie Segeln und Windsurfen. In Dervio gibt es 3 renommierte Segelschulen.
Die Geschichte von Dervio weist viele Höhen und Tiefen auf. Ursprünglich von den Kelten bewohnt, wurde der Ort ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. von den Römern besiedelt, die in hohem Maße zur Entwicklung der Region beitragen und einige Festungen zum Schutz der Siedlungen errichtet haben. In der ruhmreichen Zeit vom 5. bis 6. Jahrhundert werden einige wichtige Burgen (Castelvedro, Vezio und Esino) errichtet. Nach dem Fall des Römischen Reiches geht die Herrschaft über die Region an die Goten, Langobarden und Franken über. Ab dem Jahr 1000 verwandelt sich Dervio in ein endloses Schlachtfeld. Besonders zu erwähnen sind die Jahre 1384 bis 1389, als das Statut von Dervio entstand, das bis heute überdauert hat. Die Zeit der spanischen Herrschaft brachte unendliches Leid, Gewalt, Diebstahl und Krankheiten mit sich. Die Ankunft der Österreicher gilt als Blütezeit. Dervio ist heute ein Touristen- und Industrieort.
Das jahrhundertealte architektonische Erbe von Dervio ist beeindruckend. Hier haben sich Kirchen, Schlösser, historische Gebäude und Denkmäler erhalten. Angefangen bei der Burg von Orezia, die über der Halbinsel thront. Leider können wir heute nur mehr den Turm der Burg und die Reste der mittelalterlichen Mauern bewundern. Die Burg wurde im Mittelalter erbaut, aber die Herkunft des Namens ist unbekannt. Erstmals erwähnt wurde sie im Jahre 1039. Aufgrund der Position und der Reste der mittelalterlichen Mauern ist es möglich, die Bedeutung dieser Anlage unmittelbar zu bestimmen. Es ist bekannt, dass das Schloss Teil eines Kommunikationssystems zwischen den Festungen rund um den Comer See war. Von Dervio zur Burg führt ein alter Pfad mit mittelalterlichen Häusern. Neben der Burg steht die Kirche San Leonardo, mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert, die der Adelsfamilie Paruzzi gehörte.
Von besonderem Interesse sind die Ruinen der Burg Castelvedro aus dem 5. Jahrhundert. Die Überreste befinden sich 500 m über dem Meeresspiegel im Ortsteil Mai. Vermutlich nahm die Burg eine Fläche von 1500 m ein. Sie diente dazu, die Straße von Dervio nach Piazzo di Casargo, einem wichtigen strategischen Punkt, zu schützen. Mit der Zeit verlor die Burg ihre Bedeutung, und die Burg von Orezia übernahm ihre Funktion.
In Dervio befinden sich Kirchen von besonderer historischer Bedeutung. Die Kirche Santi Pietro e Paolo befindet sich direkt am See. Sie wurde im 11. Jahrhundert auf den Ruinen der Kirche aus dem 6. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. Von besonderem Interesse ist der Altar mit den Gemälden aus dem 12. Jahrhunderts der bekannten Künstler Cavagna aus Bergamo. Ebenso wichtig ist die Kirche Santi Quirico e Giulitta. Sie gehört dank dem eleganten Glockenturm aus dem 11. Jahrhundert, der sich perfekt in unsere Zeit erhalten hat, zu einem nationalen Erbe. Die Kirche wurde im Jahr 814 errichtet und im Laufe der Jahre mehrmals umgebaut.
Abgesehen von den Burgen und Kirchen verdienen das antike Grabmal, alte Sarkophage „Arche Andreani“ und das Adelshaus der Familie Magni besondere Aufmerksamkeit.
Die Halbinsel Dervio hat eine optimale Lage für Liebhaber von Wassersportarten oder von geruhsamen Bootstouren, für Bergsteiger und für Geschichtsforscher. Diejenigen, die gerne am See entlang spazieren, können einen 3 km langen Weg inmitten seltener natürlicher Schönheiten genießen.

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